Auslöser für den Zusammenbruch waren gar nicht die Termine an sich (die waren dann nur nicht mehr umsetzbar für mich), sondern das hin und her der letzten Monate.
Die Planungen mit dem Umgestalten finde ich nach wie vor richtig, aber die Umsetzung war eine Katastrophe. Wir hätten immer nur so viel machen dürfen, wie wir in der Betreuungszeit auch abschließen hätten können. Ohne Puffer in Form von „wir planen das über die nächsten 3 Termine“.
Denn dann kam Tierarzt (und ja – das ist ein zweiter großer Punkt, der fürs Aus sorgte – nicht nur der finanzielle Aspekt – ich zahl ja akutell grad mal 1/3 im Monat zurück, was an Kosten entsteht und ja ich hab noch keine Ahnung wie ich das stemmen soll und es läuft halt wieder auf jahrzehntelange Abzahlung bei der Tierärztin hin – sondern auch die Sorge um die Bonsai-Tiger und das mich damit auseinandersetzen müssen, dass zumindest der Wirbelwind nicht mehr lange bei mir sein wird – da will ich gar nicht dran denken) dazwischen und Corona, der Großeinkauf oder Feiertage oder Urlaub oder krank usw.
Im Endeffekt wohne ich seit Wochen im Chaos. Und zwar in einem, das wir eben nicht in 1-2 Terminen wieder hinkriegen. Statt weniger, wurde es gefühlt immer mehr, immer weniger ging, immer weniger war zu finden, beim Suchen nach Dingen, die halt gebraucht wurden, wurde wieder nur Chaos verbreitet und ich saß in einer Wohnung und verlor mich in meiner alten Wohnung – also der vorvorletzten.
Das war eine Messiewohnung. Und zwar wirklich und ohne „ach so schlimm war es sicher nicht“. Doch das war es.
Ich zog um und schwor mir, dass mir das nie wieder passieren wird (und die Zeit damals bereitet mir bis heute Flashbacks, Alpträume und Co) – und das hab ich geschafft. Für mich ging es immer darum, dass ich die Wohnung in 1-2 Betreuungsterminen die Wohnung wieder „vermietertauglich“ hab.
Und davon war ich seit der Umräumaktion weit entfernt und schien mich immer weiter zu entfernen. Es waren wieder die Anfänge einer Messiewohnung. Und ja – auch wenn mir klar war (und ist), dass da immer noch Welten sind, dass das hier mit eben ein paar gezielt geplanten Wohnungsterminen auch wieder ok ist und schaffbar usw – verlor ich mich in altem Mist. Und war nur noch überfordert, es ging immer weniger, wir schafften in den Terminen immer weniger, entsprechend wurde es hier schlimmer und Teufelskreis de Luxe.
Deshalb hab ich mich auch über Waschmaschine und Trockner so gefreut – weil es eben auch so geplant war, dass vorher soweit Wohnung klar Schiff ist, dann wird das eingebaut und dann mach ich mit MissMutig noch das Wohnzimmer fertig und dann bin ich hier fertig! Weil dann alle Schränke und Möbel da stehen wo sie auch wirklich stehen sollen, die Sachen eingeräumt werden können, weil eben keine „Zwischenlösung“ usw.
Es gab einen machbaren und realistischen Plan, alle Termine waren mit allen Beteiligten vereinbart und es schien alles super – auch mit kleinem Puffer, wenn was nicht so klappen sollte. Tja – und dann war der Betreuer krank – und es ging nicht mehr um „kleine Planänderung“, sondern alle Pläne fallen damit – wieder mal! – ins Wasser – weil schlicht nicht machbar ohne diese dafür (und ich mach ja eh schon Plan A-H) notwendige Hilfe.
Und diesmal war es halt eine Plattform zuviel die wegfiel – fürs Rüberretten – da war nichts mehr und ich griff ins Leere – und ging unter.
Zu viel mal ja, mal nein. Therapie erst nein, dann ja, jetzt jein (ja ich hab, aber zum wirklich arbeiten reicht weder die Frequenz noch die Dauer), MRT erst nein, dann endlich ja und plötzlich jein (ja, aber ich muss halt gut 300 Euro selber zahlen), Buchbinderei fiel weg, Physio fiel weg, körperlich ging es massiv abwärts, Schmerzen sind wieder deutlich mehr, Mobiliät fällt wieder komplett weg, Struktur fiel komplett weg, die für mich ja nun nicht umsonst so aufgebaut war.
Vieles was ich mir so hart erarbeitet hatte – auch im letzten Jahr – ging verloren. Ohne therapeutisches Aufangnetz, weil das halt auch wegfiel.
Das hin und her, die Planungsunsicherheit, das nicht drauf verlassen können, dass mal was so klappt wie geplant/vereinbart – die eh schon arg angegriffene Psyche – das Vermischen mit dem Alten, der alten Horror-Wohnung und der traumatischen Zeit damals – alles zusammen natürlich ein nicht ganz ungefährlicher Cocktail.
Rüberretten ist halt genau das – ein Rüberretten. Nur was, wenn es da drüben keine Plattform, kein Seil, keine Insel oder was auch immer zum festhalten mehr gibt? Oder das Teil zu klein/krumm/was auch immer um sich festzuklammern? Irgendwann geht es halt nicht mehr, reicht entweder die Kraft nicht mehr oder ist da schlicht nichts mehr zum Festhalten.
Vom Kopf her soweit klar, wenn man das aber – wie ich in den letzten Monaten – das einfach hinter „nicht sein“ verdrängt – dann macht es irgendwann Platsch und man geht unter. Schneller als man das begreifen kann.
Diesmal war es auch vom Kopf her nicht mehr klar und die Auszeit war nötig – damit es wenigstens da klarer werden konnte, ankommen konnte.
Es wird weitergehen. Die Planungen für nächste Woche laufen. Noch fehlt mein Vertrauen in diese Planung – ich glaub, das fängt erst an, wenn dann wirklich der erste Termin stattfindet und in etwa nach Plan verläuft.
Und ja – geplant ist das alles in den nächsten 2-3 Wochen wirklich abzuschließen in der Wochen. Eigentlich in 2, die 3. ist nur noch so als „Notlösung“ im Hinterkopf.
Im Moment ist es im Kopf klarer, auf Gefühlsebene ist immer noch das Gefühl von „mich unter einer Decke einrollen und Welt aussperren“ – immer noch totale Überforderung. Auch wenn die wachen Stunden wieder mehr und die Medikament weniger (und das hat in diesem Fall nichts miteinander zu tun, weil das erste Bedingung für 2. ist) werden. Noch braucht es Zeit und Ruhe. Langsam wieder etwas mehr Welt einlassen. Schritt für Schritt.
Es ist eine psychische Sache (und Überforderung) – klar ist es auch körperlich eine Herausforderung – aber das ist halt so. Es muss auch nächste Woche starten – so sehr ich die Ruhe bis Dienstag noch brauchen werde, wird sich das erst wirklich ändern, wenn sich die Zustände hier geändert haben.
Ich will hier wieder wohnen und nicht nur hausen.
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