Wie jedes Jahr blicke ich zurück auf das letzte Jahr, vergleiche es mit dem letzten Rückblick (kursiv geschrieben) und schaue wo ich hin will, was ich ändern möchte. Nicht als „Vorsätze“ – eher wie ein Innehalten und schauen ob der Weg auf dem ich bin auch der ist, auf dem ich sein möchte.
Aber auch meine Wünsche – was würde ich gerne versuchen, ausprobieren, neu/ganz anders machen, eher spielerisch für mich neu entwickeln oder ähnliches. Nicht als Vorsatz – eher als Wunsch oder Traum, der aber auch realistisch ist, also durchaus umsetzbar. Wobei weniger das Ergebnis zählt, sondern mehr das ausprobieren, mir neue Horizonte erschließen.
Das Jahr 2019
körperlich:
– mehr Bewegung! Entweder zu Fuß oder Crosstrainer oder sonst etwas.
solange das Rad fuhr, hab ich das bis November auch gemacht. Da wurde dann Rad bis auf einmal die Woche gestrichen und ich fand leider keine Alternative – oder eher – ich kam in keine Alternative wirklich rein.
– ich würde gerne das mit dem Radfahren so weit hinbekommen, dass ich auch gut in die Stadt und wieder zurück schaffe
Da das Rad so oft nicht da war, klappte das leider nicht. Ich kam bis zur Ortseinfahrt, aber nicht wirklich nach Hause. Das sollte aber nächstes Jahr klappen.
– das Dauerthema – Gewicht: das muss deutlich runter und vor allem – ich hätte gerne, dass es auch nicht kurzzeitig hoch geht.
Tja – dank Krisenjahr ging es leider nicht runter, sondern leider rauf.
– die Hand-OP gut überstehen und hoffentlich eine große OP vermeiden können.
Die Hand-OP war Gott sei Dank nicht nötig! War ja hauptsächlich wegen dem Rad und da haben wir dann Dank viel Feinjustierung eine Einstellung gefunden, die auch für die Hände ok ist – und für längere Fahrten geht es mit Schienen.
– weiterhin das mit dem Cortison auch so konsequent durchziehen und damit die diesbezügliche Stabilität erhalten und nach Möglichkeit weiter ausbauen. Eventuell (sofern es die Stabilität nicht gefährdet!) auf das andere Medikament umstellen.
Habe komplett auf das andere Medikament umgestellt – und damit hat sich körperlich so viel für mich geändert: kein Reizdarm, keine unklaren Angstzuständen mehr, so viel fitter und mehr Kraft und Energie.
Das hat dieses Jahr ziemlich viel gerettet.
Betreuung, Wohnung und Zwischenmenschliches:
– mit dem neuen Betreuer eine Routine entwickeln, so dass das mit der Wohnung in einem Termin gut schaffbar ist
naja – wir arbeiten noch dran, es ist anders als mit dem alten Betreuer – leider. Trotzdem – wir kriegen es einigermaßen hin, wenn nicht grad Krisenmodus bei mir herrscht. Und meist haben wir regelmäßige Termine.
– die Regalumgestaltung und das Umräumen in der Küche abschließen
Das haben wir geschafft.
– weiter daran arbeiten, dass ich alleine Einkaufen gehen kann und das auch in Phasen, die nicht super sind
in guten Zeiten klappt das mittlerweie, in schlechteren nicht so. Aber da ich dieses Jahr fast dauerdissoziiert war, weiß ich das grad nicht so gut einzuordnen.
– wieder mehr Musik in den Alltag integrieren – gerne auch selbst gemachte!
Leider nur sehr selten – das sollte mehr werden!
Therapie:
– da die Therapie im Januar ausläuft: es auch ohne Therapie hinbekommen
das hab ich soweit hin bekommen – auch wenn ich in den letzten Wochen merke, dass ich da dringend wieder eine brauche
– Buchbinderei weiter nutzen und hoffentlich den Stresslevel für mich dort reduzieren
da hat nicht funktioniert – was aber auch an der psychischen Krisensituation lag
– daran arbeiten, dass ich mit dem Rad mehr Mobilität zurück gewinne und damit auch das „alleine außer Haus“ kommen üben und erarbeiten.
das hat geklappt – da bin ich dran und sehr zuversichtlich, dass ich das nächstes Jahr schaffen müsste.
– vor allem: stationäre Aufenthalte vermeiden!
geschafft, wenn auch nur sehr sehr knapp
– eventuell gegen Ende des Jahres mich nach einem neuen Therapeuten umsehen anfangen.
Ich warte da auf eine Rückmeldung und hoffe sehr, dass diese positiv sein wird
Wünsche:
– mir die aktuelle Stabilität erhalten und vielleicht sogar erweitern
körperlich hat das durch das neue Medikament geklappt – psychisch leider nicht
– dass ich auch ohne Therapie soweit klar komme, ohne viel Stabilität zu verlieren
für die Umstände war es gut – das Gericht hat entschieden, Fahrten fielen erstmal weg, wurden dann irgendwann doch wieder übernommen, Buchbinderei fiel oft aus und mein Ersatzthera hört auf. Aber immerhin – es ging irgendwie – wenn auch mehr durch nicht-sein.
Außerdem bin ich glaub ich in eine Depression rein gerutscht.
– mir mit dem Rad Selbständigkeit und Mobilität zurück erobern
in der Stadt hat das schon sehr gut geklappt und ich bin sehr froh darüber.
Das Jahr 2020
körperlich:
– mehr Bewegung! Vor allem hoffe ich, dass ich es in diesem Jahr schaffe mit dem Rad nach Hause und wieder in die Stadt zu fahren.
– das Dauerthema – Gewicht: das muss deutlich runter !
– das Kopf-MRT endlich hinter mich bringen.
Betreuung, Wohnung und Zwischenmenschliches:
– mit dem Betreuer eine Routine schaffen, so dass wir das mit der Wohnung deutlich besser hinbekommen.
– weiter daran arbeiten, dass ich alleine Einkaufen gehen kann und das auch in Phasen, die nicht super sind
– wieder mehr Singen oder sonst wie Musik machen.
Therapie:
– einen neuen Therapeuten finden und mit ihm eine Basis schaffen, mit der wir dann gut arbeiten können
– Buchbinderei wieder regelmäßig nutzen
– daran arbeiten, dass ich mit dem Rad mehr Mobilität zurück gewinne und damit auch das „alleine außer Haus“ kommen üben und erarbeiten.
– die Stabilität wenigstens nicht weiter verlieren.
– eine Lösung/Ersatz für den Ersatzthera zu finden und damit klar kommen, dass er nicht mehr mein Ersatzthera ist.
– ein Ende des Dauerdissoziierens und einen anderen Umgang mit Gefühlen finden
– das mit der Depression ernst nehmen und abklären/behandeln.
Wünsche:
– wieder eine Stabilität erarbeiten, die auch einigermaßen tragfähig ist.
– dass ich mich auf die neue Therapie einlassen kann.
– mir mit dem Rad Selbständigkeit und Mobilität zurück erobern
– wieder dahin zu kommen, dass ich nicht mehr dauerhaft dissoziiere
Liebe Ilana,
all Deine Vorsätze, all Deine Wünsche mögen 2020 in Erfüllung gehen!!!
Wir wünschen Dir Ales, alles Gute und senden ganz liebe Grüße
Josef und Ingrid