Donnerstag

Heute war es ein wirklich ruhige und gemütlicher Tag. Ich merke, dass langsam wieder Interesse an Dingen aufkommt, an Hobbies usw. Malen, Stricken, Singen usw – gibt ja einiges. In letzter Zeit war da gar kein Interesse oder gar Lust darauf da – weil irgendwie eh immer hinter her hinkend und einfach die nötige Ruhe dafür fehlte.

Ich bin – ausgebrannt. Das lässt sich nicht in wenigen Tagen wieder ausbügeln, aber so langsam wird klarer, was dafür nötig ist. Erstmal wirklich noch ein paar Tage Ruhe und in denen schauen, dass ich das aufkeimende Interesse weiter steigern kann und dann eben auch umsetzen.

Da beim Malen zum Beispiel grad viele Farben überfordern, hab ich mir ein paar Sachen ausgedruckt, die mit ein oder zwei Farben machbar sind. Hab hier zwar auch Malbücher die zum Beispiel mit fünf Farbabstufungen arbeiten, aber die sind mir zu groß – ich brauch erstmal was kleineres.

Nicht gleich wieder zu große Schritte, gleich überfordern.

Es ist schwer – nach vielen Monaten ausschließlich irgendwie funktionieren und machen wieder auf Grenzen achten, hinspüren. Die Grenzen sind ja auch wo anders – früher streikte der Körper vor der Psyche, das tut er nicht mehr (Gott sei Dank!), aber so muss ich mehr drauf achten. Denn wenn der Körper dann sein Stopp setzt, bin ich schon meilenweit über der Grenze.

Grenzen wahrnehmen, aber durchaus auch an- und austesten – sind ja tagesformabhängig oft unterschiedlich.

Aber vor allem der Wechsel von nur nach außen gerichtet, funktionieren, wieder hin zum schauen was geht wirklich und wo kann ich einen Kompromis finden. Funktional bleiben, aber nicht mehr um jeden Preis, sondern dabei versuchen wieder achtsamer mit mir umzugehen um vom ausgebrannt sein wieder in einen grünen (im Moment würde mir schon der gelbe reichen) Bereich zu kommen.

Das ist leider nichts was ich schnell erreichen kann, aber es ist definitv machbar und bedarf Geduld und Zeit. Letzteres hab ich ja, nur an ersterem mangelt es mir oft, grade wenn es um mich geht.

Was aber auch klarer wurde ist, dass ich irgendwie „drüber“ schwebe. Über Gefühlen. Kein richtiger Zugang, wie hinter einer Glaswand oder so. An schlechten Tagen fühl ich mich eher wie ein Zombie – zwar alles wahrnehmend, aber nicht spürend, fühlend.

Das liegt zum Teil sicher auch an den Medikamenten. Nicht umsonst hab ich diese während Therapie nie genommen – weil eben Therapie dann gar nicht wirklich möglich war – weil sie das so abschwächen.

Für mich ist das ok so. Es macht es – handhabbarer.  Das ist grad wichtiger.

So – jetzt gibt es noch Germknödel (nach einem Nachmittag Dauerkuscheln mit einem Gnömchen  auf der Brust und in den Armen in der Hängematte, hab ich jetzt echt Hunger – kann ja nicht aufstehen und was machen, wenn der kleine Gnom grad mal wirklich so ausgiebig kuschlen will und so eine schlafende Katze ist einfach nur süß), noch ein bissen fern sehen und dann lesend ins Bett.

Insgesamt war heute ein guter Tag!

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