Im Moment ist die Fassade nicht nur nach außen, sondern irgendwie auch für mich selbst.
Tagsüber komm ich immer noch soweit klar. Die Nächte sind – schwierig. Voller Alpträume (immer das selbe Thema, ich werde verfolgt/gejagt und es geht um Leben und Tod), verkappte Flashbacks (ohne konkrete Situation, ein Gedankenfetzen und sonst halt die Panik und Co), immer wieder hoch schrecken usw. Dabei bin ich nicht lange wach, schrecke halt hoch, orientiere mich wieder und schlafe auch weiter.
Insgesamt brauch ich sehr viel mehr Schlaf. Bin ich sonst morgens spätestens um sieben putzmunter (gerne auch schon mal um fünf), quäle ich mich zur Zeit auch nach neun noch nur mühsam aus dem Bett.
Zum einen ist sicher der Tag-Nacht-Rhythmus etwas gestört, aber meine Versuche mit weniger schlafen (manchmal wird man ja auch vom zu viel Schlafen müde) zeigten, dass ich dann gar nichts mehr hinkriege, null Nerven hab und schon mit jeder Kleinigkeit überfordert bin.
Manchmal klappt es mit Aktivität, vor allem wenn zusätzlich der Blutdruck mal wieder im Bett geblieben ist. Aber auch da bin ich halt während der Aktivität einigermaßen wach, danach dann dafür halbtot (wobei mein Sportprogramm durchaus noch geht, bin halt alle danach).
Vermutlich spielen die Magen-Darm-Probleme eine Rolle. Seit ner Weile krieg ich den Reizdarm so gut wie gar nicht in Griff, sowas schlaucht den Körper natürlich auch sehr.
Was ich mir aber lange nicht eingestehen konnte ist, dass mir die Alpträume und Flashbacks sehr zu schaffen machen. Auch tagsüber gibt es wieder viel mehr Trigger. Da krieg ich das auch immer wieder schnell in den Griff, aber es ist halt mehrfach täglich auch nötig, das in den Griff zu kriegen.
Es arbeitet in mir. Irgendwas brodelt da und ich will da grade auch gar nicht hinschauen.
Da ist es viel einfacher sich der Fassade hin zu geben und zu widmen.
Im Endeffekt hat sich so das was innen wirklich los ist wieder sehr sehr weit von meinem Bild (auch von mir!) nach außen entfernt – so weit, dass da kaum noch Kontakt herzustellen ist. Was dann halt über Trigger und Körperreaktionen kompensiert wird.
Erkannt heißt leider noch lange nicht gebannt.
Im Moment kann ich nur drauf achten mit mehr Ruhe zu gönnen, mehr Auszeiten, weniger Druck (von mir selbst), einfach mal eingestehen, dass grad weniger geht und ich da achtsamer mit mir sein muss.